Kath. Kirche St. Katharina zu Bettmar
Kath. Kirche St. Katharina zu Bettmar
Eine alte, der hl. Katharina geweihte Kapelle wurde bis zur Selbständigkeit der Pfarrei im Jahre 1756 von der Pfarrei Dinklar betreut. Mit wachsender Kirchengemeinde vergrößerte man sie 1767 zu einer Kirche. Das heutige neoromanische Gotteshaus von 1895 ist unter großem Engagement von Pastor Friedrich Becker und der Kirchengemeinde in nur acht Monaten nach Plänen des Hildesheimer Baurats Richard Herzig erbaut worden. Herzig setzt in Bettmar erstmals einen groben Kalkbruchstein als Mauerwerk ein. Diesen verwendet er später auch beim Bau der Kirchen St. Elisabeth und St. Bernward in Hildesheim.
Der Turm der Kirche wird von einem achtseitigen Schieferhelm bekrönt. Im Bogenfeld des stark profilierten Portals befindet sich ein Christusbild aus Sandstein. Es wurde von Prof. Friedrich Küsthard aus Hildesheim 1896 nach einem alten Relief der dortigen St.-Godehard-Kirche geschaffen. Darüber steht eine Kalksteinfigur der hl. Katharina, die von der Firma Ewertz aus Münster gefertigt wurde. Das einschiffige Langhaus mit angedeutetem Querhaus ist ein flach gedeckter Saal mit Holzbalkendecke. Aufgrund des Zweiten Vatikanischen Konzils erhielt der Altarraum 1971 einen Volksaltar. Anstelle des alten Hochaltares befindet sich nun ein vom Maler und Bildhauer Hanns-Joachim Klug aus Hannover 1971 künstlerisch gestalteter bronzeverkleideter Tabernakel. Darüber ist eine Kreuzigungsgruppe, bestehend aus Christus, Maria und Johannes, zu sehen. Weitere Arbeiten von Hanns-Joachim Klug sind: das Bronzegitter am Ambo, die Bronzestützen der Kredenz mit Buchablage neben dem Ambo, zwei große Altarleuchter und ein ewiges Licht mit Rubinglas, das auf der Tabernakelstele angebracht ist. Volksaltar, Tabernakelstele und -podest, Ambo, Marienstele und Konsole schuf der Nordstemmer Steinmetzmeister J. Kernbach aus dem Naturstein Rahmweiß Travertin. Ein Taufbecken aus weiß-schwarz-grauem Gipsstein steht rechts neben dem Altar. An den Wänden im Chor hängen vier Holzrelieftafeln. Sie wurden 1904 aus Tirol bezogen. Von links nach rechts zeigen sie den segnenden Christus und drei Kirchenlehrer: den hl. Ambrosius mit Buch und Bienenkorb, den hl. Hieronymus mit Hut und Feder und den hl. Augustinus mit dem flammenden Herzen. Ursprünglich befanden sich diese Tafeln an der Kanzel, die 1971 entfernt wurde.
Auf dem nördlichen Seitenaltar steht eine aus Holz gefertigte Muttergottesfigur mit Kind. Sie stellt Maria als Himmelskönigin dar und wurde vom Maler und Bildhauer Fritz Ewertz aus Münster 1895 geschnitzt.
Links daneben hängt ein Holzrelief des vorherigen Hochaltares, das die Hochzeit zu Kana zeigt und 1896 ebenfalls von Fritz Ewertz geschaffen wurde.
Weiter links ist ein barockes Holzkreuz mit Korpus von ca. 1660 zu sehen. Die Figur der hl. Katharina auf dem südlichen Seitenaltar hat der Bildhauer Andreas Moroder aus St. Ulrich in Südtirol 1994 geschnitzt. Die hl. Elisabeth auf einer Konsole an der südlichen Langhauswand ist die Arbeit des Oberammergauer Bildhauers Leonard Maderspacher von 1953. Von ihm stammt auch die 1951 geschaffene Herz-Jesu-Figur an der gegenüberliegenden Wand im hinteren Kirchenraum. Davor steht die Figur des hl. Josef. Sie wurde, wie vermutlich auch die Pieta unter der Orgelempore, von Fritz Ewertz aus Münster hergestellt. Der Beichtstuhl im nördlichen Querhaus ist 1926 von der Firma Joh. Ernst aus Harsum als Kopie des Harsumer Beichtstuhles gefertigt.
Von der figürlichen Ausmalung der Kirche im Jahre 1903 durch Friedrich Eltermann und der ornamentalen durch Karl Borgmeyer, beide aus Hildesheim, ist heute noch die bemalte Holzbalkendecke erhalten.
Die Orgel ist 1938 von Hans Ebner aus Hannover erbaut und in die Balustrade der Westempore als Freipfeifenprospekt integriert worden. Sie stellt einen hohen Seltenheitswert des Orgelbaus der 1930er Jahre dar.
Im Turm hängen drei Glocken. Die älteste wurde 1924 von den Gebrüdern Radler und Söhne gegossen und wiegt 315 kg.
Die lateinische Inschrift im Tympanon des Eingangsportals wurde vom Portal der Vorgängerkirche übernommen. Sie lautet übersetzt:
Dieses fromme Gotteshaus dient dem Lobe des dreifaltigen Gottes und der hl. Katharina.
Möge diese Kirche weiterhin noch vielen Generationen offen stehen.