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05_Farmsen_Geschichte

Das Wappen von Farmsen zeigt auf rotem Grund ein silbernes Spinnrad. Es soll an die Zeit erinnern, als in der örtlichen Feldmark noch Flachs zum Eigenbedarf angebaut und mit Hife eines Spinnrades verarbeitet wurde.
Das Wappen von Farmsen zeigt auf rotem Grund ein silbernes Spinnrad. Es soll an die Zeit erinnern, als in der örtlichen Feldmark noch Flachs zum Eigenbedarf angebaut und mit Hife eines Spinnrades verarbeitet wurde.

Farmsen liegt an der von Hildesheim nach Wolfenbüttel führenden Heerstraße. In der Gaußschen Landesaufnahme ist noch 1839 ein Gebiet nördlich der Straße von Farmsen nach Dingelbe als „Heerstraßen Feld“ aufgeführt. Bereits 1151 bestätigte Hildesheims Bischof Bernhard dem westlich der Stadt gelegenen Moritzstift Grundbesitz „in Vermessem“. Der hier erstmals erwähnte Ortsname lässt sich sprachwissenschaftlich als „Heim, d.h. Siedlung eines 'Ferimar'“ interpretieren.

Im 13. und 14. Jahrhundert gelangte der größte Teil der Farmser Feldmark durch Vermächtnisse und Verkauf in den Besitz des Maria-Magdalenen-Klosters in Hildesheim. Erst mit Beginn der Ablösung von der Grundherrschaft in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Farmser Bauern allmählich Eigentümer des von ihnen bewirtschafteten Landes. Bis dahin bauten sie hauptsächlich Roggen, Hafer und Gerste und für den Eigenbedarf auch in geringen Mengen Flachs auf den Feldern an. An diese Zeit erinnert das Spinnrad im Farmser Ortswappen.

Eine sehr unselige Zeit waren für die Bewohner von Farmsen die Tage zwischen Ende August und Anfang September 1367. Truppen des Braunschweiger Herzogs Magnus lagen, auf ihrem Zug nach Hildesheim, im Dorf und in der Feldmark. Am 3. September kam es zu einer Schlacht mit Hildesheims Bischof Gerhard vom Berge und seinen Truppen aus der der Bischof siegreich hervorging. Vier Wochen später ließ er Gefangene frei, die er gemacht hatte, „do wy by Vermersen stridden“. Dieser Streit bei Farmsen ist heute – anders als bei den Zeitgenossen – als „Schlacht bei Dinklar“ bekannt. Ein an der Gemarkungsgrenze zu Dinklar gelegenes Flurstück trägt noch immer den Namen „Streitacker“.

Eine wahrscheinlich im 14. Jahrhundert am Ort erbaute und dem hl. Godehard geweihte Kapelle wurde 1936 abgerissen und durch den Bau der jetzigen Kirche ersetzt.

In einem Protokoll vom 10. März 1838 wurde Carl Hagen, der zu dieser Zeit die örtliche Windmühle besaß, gestattet „Auf dem Mühlenteiche“ eine Ziegelei zu betreiben. Sie prägte, neben der Landwirtschaft, bis Mitte des 20. Jahrhunderts das Ortsbild des kleinen Dorfes. Die durch den Tonabbau für die Ziegelei entstandene Farmser Tonkuhle ist heute als Naturschutzgebiet ausgewiesen und wird vom Ornithologischen Verein Hildesheim gepflegt.

 

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