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03_Dingelbe_Geschichte

Das Ortswappen von Dingelbe zeigt zwei Spaten: Einen roten auf goldenem Grund und einen goldenen auf rotem Grund. Als Vorlage diente das Siegel des Konrad von Elvede aus dem Jahr 1334, das ebenfalls zwei Spaten zeigt.
Das Ortswappen von Dingelbe zeigt zwei Spaten: Einen roten auf goldenem Grund und einen goldenen auf rotem Grund. Als Vorlage diente das Siegel des Konrad von Elvede aus dem Jahr 1334, das ebenfalls zwei Spaten zeigt.

Schon lange bevor Hildesheims Bischof Bernhard zwischen 1132 und 1141 dem Kloster St. Michaelis in Hildesheim Land in „Elvethe“ übereignete, bestand dort eine Ansiedlung, die sich in der fruchtbaren Hildesheimer Börde zu einem typischen Haufendorf entwickelte. Sie trägt „einen der alten Namen des Kreises“, welcher sich aus der Lage des Ortes an einem Wasserlauf – der Klunkau, die im Vorholz entspringt und immer ausreichend Wasser führt – deuten lässt. Um den Ortsnamen von den gleichlautenden von Groß und Klein Elbe im Landkreis Wolfenbüttel abzugrenzen, erfuhr er später eine Erweiterung zu Ding­elbe.

Besondere Bedeutung in der Geschichte des Dorfes hat der sogenannte „Erbschenkenhof“. Sein Name leitet sich vom Amt des Mundschenks – eines ursprünglich für die Getränke zuständigen Hofbeamten – ab, das später vererbbar wurde. Der Hildesheimer Bischof Ernst I. belehnte 1459 seinen Schenk Aschwin von Cramm mit diesem Gutshof. Bereits einige Jahrhunderte zuvor hatten die damaligen Hofbesitzer auf dem Grundstück eine Turmhügelburg, auch Motte genannt, angelegt. Der Burghügel ist noch heute erhalten und im Dorf als „Die Insel“ bekannt. Das alte Gut kauften 1909 vier Dingelber Bauern und teilten es unter sich auf.

Am Rand des alten Dorfkerns liegt die Kirche. Der älteste Teil des dem heiligen Michael geweihten Gotteshauses ist der um 1470 erbaute Kirchturm, welcher seinerzeit auch als Wehrturm zum Schutz der Bevölkerung diente. Im Jahr 1785/86 ließen die Dingelber das alte Kirchenschiff abreißen und neu bauen sowie 1899 Querschiff und Apsis anfügen. Im November 2014 verlor die katholische Pfarrei St. Michael ihre Selbständigkeit und fusionierte mit sieben anderen Kirchengemeinden zur Pfarrei St. Nikolaus mit Sitz in Ottbergen.

Dingelbe war immer von der Landwirtschaft geprägt. Ein nachhaltiger Aufschwung begann Mitte des 19. Jahrhunderts mit der so genannten Verkoppelung. Die 1873 gegründete Zuckerfabrik, die Brennerei und die Molkerei brachten Arbeit in den Ort und verbesserten die Lebensbedingungen nachhaltig. Handwerker, Gewerbetreibende und Arbeiter fanden ihr Auskommen und siedelten sich im Dorf an.

In dieser Zeit gründeten sich viele Vereine und Verbände, um neue Aufgaben im Ort zu übernehmen, gemeinsame Interessen zu vertreten oder mit ihrem Einsatz das kulturelle Dorfleben zu gestalten. Bereits 1873 bildete sich die Freiwillige Feuerwehr, welche heute zusammen mit Jugend- und Kinderfeuerwehr sowie der als Bigband bekannten Feuerwehrkapelle eine wichtige Säule des Dorflebens ist. Ein Jahr später entstand der Männergesangverein Cäcilia, der ebenfalls heute noch aktiv ist. Den TV Eiche gründeten Dingelber Einwohner 1912 zunächst als reinen Turnverein. Heute bietet er verschiedene Sparten und ist vor allem durch seine erfolgreichen Handball­mannschaften über­­re­gional bekannt. Später kamen der katholische Frauenbund, die katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) sowie der Sozialverband hinzu. Ein Verein mit jüngerem Gründungsdatum ist der Schützenverein von 1965.

Mitte des 20. Jahrhunderts gab sich die damals noch selbständige Gemeinde Dingelbe ein Ortswappen. Als Vorlage wählte sie das Siegel des Konrad von Elvede aus dem Jahr 1334, das zwei Spaten zeigt.

Dingelbe ist auch heute noch ein lebendiger Ort mit 931 Einwohnern (06/2023). So sind ein Dorfgemeinschaftshaus mit Bücherei, Kindertagesstätte mit Krippe, Sporthalle, Arzt, Kaufmann und Bäcker im Ort vorhanden.

 

Veranstaltungen in Dingelbe:



 

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