06_Garmissen_Geschichte
Im Jahr 1053 schenkte Kaiser Heinrich III. der Hildesheimer Kirche Besitzungen u. a. „in villis Germaredessvn“. In späteren Urkunden variiert die Schreibweise des Garmisser Ortsnamens stark. Eine erste sprachwissenschaftliche Untersuchung hält es für am wahrscheinlichsten, dass der Name auf „Heim, Siedlung, Wohnstätte“ eines „Germared, Germward, Germard“ oder „Germer“ zurückgeht.
Zwischen 1186 und 1190 berichten die Quellen von „Ascolfus de Gerboldessem“. König Otto IV. schenkt 1207 dem Kloster Marienwerder eine ihm erbeigene Hufe Land „in Garboldessem“. Dieser Ortsname lässt sich als Heim, Siedlung oder Wohnstätte eines Gerbold deuten.
Der Turm und das Kirchenschiff der ev.-luth. St.-Lukas-Kirche sind mittelalterlichen Ursprungs und für 1385 lässt sich ein Bertram als Pastor an dieser Kirche nachweisen.
Während der Großen Fehde im Fürstbistum Hildesheim (1484 –1486) wurde Garbolzum total zerstört. Überlebende zogen an den Südrand von Garmissen. Erst 1548 besiedelten sie Garbolzum erneut. In Garmissen beschädigten durchziehende Truppen während der Hildesheimer Stiftsfehde (1519 – 1523) die Wassermühle auf dem Rittergut so stark, dass die Familie von Garmissen schließlich die Erlaubnis erhielt, diese aufzugeben und statt ihrer eine Windmühle zwischen Garmissen und Garbolzum zu errichten. Als diese Windmühle 1750 renoviert werden musste, ließ die damalige Gutsherrschaft, Levin Ahrenholdt von Garmissen und Catharina Amalie von Gadenstedt, ein Allianzwappen in der Mühle anbringen, welches Mitte des 20. Jahrhunderts Vorbild für das heutige Ortswappen gewesen sein dürfte.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Familie von Garmissen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten Das Rittergut gelangte zunächst an eine Gruppe von 15 Nachbarn aus Garmissen, Garbolzum und Feldbergen. 1815 übernahm es Anton Schlüter aus Rhene. Die Familie Schlüter bewirtschaftete das Gut bis 1984 und verkaufte es dann an Sebastian Riepl-Bauer.
An der neu eröffneten Bahnstrecke von Hildesheim nach Groß Gleidingen entstand 1888 der Bahnhof Garbolzum. Er trug maßgeblich zum wirtschaftlichen Aufschwung der Umgebung bei und war bis 1975 in Betrieb. 1934 erhielt Garmissen ein Freibad, das seit 1993 beheizt wird. Die Gäste dieses idyllisch gelegenen Bades kommen aus der ganzen Gemeinde Schellerten und der Umgebung.
Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde baute 1958 einen Kindergarten, 1962/63 ein neues Pfarrhaus sowie ein Gemeindehaus. Viele der um 1900 gegründeten örtlichen Vereine bestehen noch heute und setzen sich aktiv für das dörfliche Leben ein.
Veranstaltungen in Garmissen-Garbolzum: