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04_Dinklar_Geschichte

Zur Erinnerung an die heute als »Schlacht bei Dinklar« bekannte Fehde von 1367 zeigt das Ortswappen im linken Feld zwei gekreuzte blaue Schwerter auf goldenem Grund. Der silberne Löwe auf rotem Grund im rechten Feld stammt vom Siegel des Heinrich von Dinklar aus dem Jahre 1323.
Zur Erinnerung an die heute als »Schlacht bei Dinklar« bekannte Fehde von 1367 zeigt das Ortswappen im linken Feld zwei gekreuzte blaue Schwerter auf goldenem Grund. Der silberne Löwe auf rotem Grund im rechten Feld stammt vom Siegel des Heinrich von Dinklar aus dem Jahre 1323.

Im Jahr 1999 fanden Bauarbeiter in der Straße „Auf dem Thie“ in Dinklar Scherben verschiedener Gefäße, welche Fachleute später auf das 2./3. nachchristliche Jahrhundert datierten. Sie beweisen, dass die jetzige Dorflage bereits zu dieser Zeit besiedelt war.

Hildesheims Bischof Bernhard bestätigte 1150 dem Grafen Heinrich, dass er ein Landgut „in villa Thinkelar“ besitze. Der hier erstmals schriftlich niedergelegte Ortsname gehört sprachgeschichtlich zu den früh entstandenen, die noch auf landschaftliche Besonderheiten Bezug nehmen. Er ist heute schwer zu deuten. Zunächst scheint es offensichtlich das Vorderglied „Thinke-“ von „Dinkel“ abzuleiten, was außergewöhnlich wäre, da Getreidebezeichnungen in Ortsnamen äußerst selten vorkommen. Wahrscheinlicher ist die Herkunft aus „einer Wortgruppe in der Bedeutung 'benetzen, feuchten'. [...] Dann wäre wohl der durch Dinklar fließende Bach, heute Dinklarer Klunkau namengebend.“ Das Zweitelement „-lar“ leitet sich entweder von einer „Viehhürde“ oder von „Waldlichtung, Waldwiese, Wiese“ ab.

Im Mittelalter wurde in Dinklar eine Turmhügelburg, eine sogenannte Motte, angelegt. Der südlich der Kirche liegende Burghügel ist – zum Teil stark beschädigt – noch heute vorhanden.

Der denkwürdigste Tag in der Geschichte Dinklars war der 3. September 1367. Zwei Tage zuvor war Herzog Magnus von Braunschweig und Lüneburg mit einer großen Schar Verbündeter aus Adel, Klerus und den Städten nördlich des Harzes plündernd und mordend in das Hochstift Hildesheim eingefallen. Noch bevor diese Streitmacht die Stadt Hildesheim attackieren konnte, wurde sie vom Hildesheimer Fürstbischof Gerhard vom Berge und seinem vergleichsweise kleinen Gefolge im Lager zwischen Dinklar und Farmsen überraschend angegriffen und vernichtend geschlagen. Zur Erinnerung an diese „Schlacht bei Dinklar“ – die Bischof Gerhard vier Wochen nach der Auseinandersetzung als den Tag „do wy by Vermersen stridden“ bezeichnete – hat das Ortswappen im linken Feld zwei gekreuzte Schwerter. Der Löwe im rechten Feld stammt vom Siegel des Heinrich von Dinklar aus dem Jahre 1323.

Das alte Dorf bildet ein von Wegen umschlossenes Oval, das in der Mitte von der Klunkau durchflossen wird. Dinklar gehört zu den sogenannten „katholischen Stiftsdörfern“, hatte aber im 16. und 17. Jahrhundert drei evangelische Pfarrer. Das stattliche Kirchengebäude mit barocker Ausstattung wurde im Jahr 1742 geweiht.

Seit Jahrhunderten prägt die Landwirtschaft das Dorf in der Börde. 1882 begann in der neuen Zuckerfabrik die erste Kampagne – neue Arbeitsplätze entstanden. Da nicht genügend einheimische Arbeiter zur Verfügung standen, wanderten u.a. Polen ein, die sich hier als Arbeitskräfte verdingten. Die Fabrik produzierte über viele Jahrzehnte Zucker; erst kurz nach ihrer 100-Jahr-Feier stellte sie den Betrieb ein. Heute wird das Gelände von verschiedenen Betrieben gewerblich genutzt.

Momentan gibt es im Dorf noch vier Vollerwerbslandwirte. Volksbank, Hofladen und andere Gewerbetreibende sowie Kindergarten und Grundschule – 1982 erbaut – sind ebenfalls vorhanden. Nahe der Kirche stehen zwei ehemalige Schulgebäude, die heute als Pfarrheim und Heimatstube genutzt werden. Auch eine Ärztin praktiziert in Dinklar.

Das rege Kulturleben wird von vielen Vereinen getragen. Über den Ort hinaus sind der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr, der Gemischte Chor der Sängervereinigung Dinklar und der Pop-Chor „Bördepop 6.6“ durch ihre Konzerte bekannt.

 

Veranstaltungen in Dinklar:



 

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