Grußwort des Bürgermeisters
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
seit Sie mich vor nunmehr fast 15 Monaten zum Bürgermeister unserer Gemeinde Schellerten gewählt haben, ist für uns alle ein sehr ereignisreiches Jahr vergangen. Mir ist bewusst, dass wir in bewegten Zeiten leben, wie wir sie seit 70 Jahren hier in der Mitte Europas in dieser geballten Form nicht erleben mussten.
Die globalen Veränderungen, die neben den Auswirkungen der immer noch nicht überwundenen Pandemie und den Herausforderungen durch den Klimawandel, der demographischen Entwicklung und des Fachkräftemangels nunmehr in besonderem Maße durch den kriegerischen Überfall Russlands auf die Ukraine, dem Leid der Menschen, die – nicht nur von dort – in ihrer Not als Flüchtlinge zu uns kommen, der Gas- und Energiekrise oder der spürbaren Teuerung in allen Lebensbereichen wirtschaftlich und sozial auf unsere Gemeinschaft und jeden Einzelnen einwirken, hätte ich mir vor Jahresfrist nicht vorstellen mögen.
Die haupt- und ehrenamtlich Tätigen in Rat und Verwaltung der Gemeinde Schellerten, den Kindertagesstätten und Schulen, aber auch in den Vereinen und Verbänden sowie den Kirchen leisten neben Ihrem sonstigen Wirken zum Wohl der Allgemeinheit einen überwältigenden Beitrag zur Krisenprävention und –bewältigung, für den ich Ihnen allen an dieser Stelle sehr herzlich danke.
Gemeinsam haben wir uns in diesem Jahr einer Vielzahl unterschiedlicher Herausforderungen gewidmet. Neben der Unterstützung und Integration der zu uns als Flüchtlinge gekommenen Menschen, der vorsorglichen Beschaffung von Material zur Gefahrenabwehr in besonderen Lagen oder der Abwicklung der Landtagswahl haben die Verantwortlichen in der Gemeinde Schellerten wesentliche Entscheidungen und Maßnahmen zu Projekten wie der Modernisierung unserer Abwasserbeseitigungsanlage, dem Hochwasserschutz gemeinsam mit dem Wasserverband Peine, der Gründung des Wasserverbandes Harz-Heide, sowie der Mitarbeit im Verband Fuhse-Aue-Erse angeschoben und fortgeführt.
Das Programm zum Ausbau barrierefreier Bushaltestellen – hier ist im kommenden Jahr der Umbau der Haltestellen in der Ortschaft Schellerten geplant – wird ebenso fortgesetzt wie das Engagement, gemeinsam mit den Nachbargemeinden und dem Fahrgastverband ProBahn für einen Ausbau des Anruflinientaxidienstes über alle Ortschaften und Wochentage hin zu den bestehenden Bahnhaltepunkten in Hoheneggelsen und Groß Düngen, verbunden mit der Forderung zur Schaffung eines Bahnhaltepunktes in der Ortschaft Schellerten. Im Jahr 2023 soll Jugendlichen auch in der Gemeinde Schellerten der Erwerb einer Bahncard 25 für 9,50 € angeboten werden. Bereits in diesem Jahr konnte die ausgebaute Radwegverbindung zwischen Dingelbe und Schellerten in Betrieb genommen werden.
Die nachhaltige Energieversorgung wird eines der kommunalpolitischen Schwerpunktthemen auch der kommenden Jahre bleiben. Neben der projektierten Umrüstung auf LED-Beleuchtung der kommunalen Liegenschaften sind hier die Stichworte insbesondere die Freiflächenphotovoltaik, die in Flächenkonkurrenz zur Lebensmittelerzeugung steht ebenso wie der Ausbau der Windenergie, der sich die Gemeinde zuletzt mit dem Aufstellungsbeschluss zur Flächennutzungsplanung durch den Verwaltungsausschuss im Herbst 2022 gestellt hat.
Mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt der Landesstraße in Oedelum, dem gemeindlichen Gehwegeprogramm oder den Baugebieten in Ottbergen, Wendhausen, Schellerten und Bettmar werden wichtige Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt. Die Gemeinde berät intensiv über die Schaffung eines ärztlichen Versorgungszentrums in kommunaler Trägerschaft in dem vom der KWG projektierten Argentum. Der Anbau an der KiTa in Schellerten zur Schaffung einer Krippen- und weiteren Hortgruppe, die Schaffung einer zusätzlichen Großtagespflegeeinrichtung, die jetzt in Betrieb geht sowie die Planungen zum Bau zweier neuer Kindertagesstätten in Dinklar und im Neubaugebiet in Schellerten schreiten voran. In den Grundschulen in Schellerten und Ottbergen werden die Baumaßnahmen zur Umsetzung der Inklusion im Primarbereich ebenso fortgesetzt wie die Arbeiten zum Digitalpakt in allen drei Grundschulstandorten.
Der Digitalisierung aller Lebensbereiche stellen sich die Verantwortungsträger der Gemeinde auch in anderen Bereichen. Durch die Einrichtung von WLAN-Hotspots in Feuerwehr- und Dorfgemeinschaftshäusern konnte in diesem Jahr für die Bürgerinnen und Bürgern vor Ort in den Dörfern ein spürbarer Mehrwert geschaffen werden. Das Online-Zugangs-Gesetz fordert von den Gemeinden, zahlreiche ihrer Dienstleistungen zukünftig auch elektronisch anzubieten. Gemeinsam mit unseren Partnern und dem Landkreis Hildesheim hat sich die Gemeinde für die Einführung des Produktes OpenRathaus entschieden. Daneben wird auch die Vergabe z.B. der Kindergartenplätze zukünftig elektronisch möglich werden. Vorgesehen ist, den kommunalen Webauftritt durch entsprechende Funktionen auszubauen und das gemeindliche Informations- und Kommunikationsangebot in Richtung einer App-Funktionalität zu erweitern.
Für das Freibad Garmissen-Garbolzum wurden eine Machbarkeitsstudie zur nachhaltigen Modernisierung erarbeitet und Förderanträge gestellt, damit diese wichtige Freizeiteinrichtung auch für die kommenden Jahre der Bevölkerung zur Verfügung steht. Hier freut mich besonders, dass das Bad außer von Freizeitsportlern, Kindern und Jugendlichen zunehmend auch für Kursangebote der örtlichen Vereine genutzt wird. Selbstverständlich stehen auch die Turn- und Sporthallen sowie die Dorfgemeinschaftseinrichtungen der Gemeinde den Sport-, aber auch den Musik- und anderen Vereinen für Ihre gemeinnützigen Zwecke im Rahmen des Möglichen zur Verfügung.
Im Sommer durften wir nach langer Zeit wieder eine große Gruppe aus unserer Partnergemeinde Niemegk empfangen. Aus Anlass des Dorfgemeinschaftsfestes konnte mit unseren guten und langjährigen Freunden aus Brandenburg das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft gefeiert werden. Wir sind dankbar, dass diese Partnerschaft auf vielen Ebenen – von der Feuerwehr über die Schützenvereine bis in die Verwaltungen hinein kontinuierlich gelebt wird.
Mit dem dritten Platz beim Kreismusikwettbewerb „Hört, Hört!“ hat in diesem Jahr eine Musikergruppe aus der Gemeinde Schellerten ein sehr erfolgreiches Ergebnis erzielt, auf das die Teilnehmer stolz sein dürfen. Und schließlich haben auch die Heimatpflegerinnen und Heimatpfleger mit der Herausgabe Ihres neuen Buches über die Forschungen zu Steinen, die in den Ortschaften der Gemeinde Schellerten Geschichten erzählen, in diesen Tagen vor Weihnachten uns wichtige Informationen zur Vergangenheit unseres Gemeinwesens interessant aufbereitet.
Bei all diesen erledigten, angestoßenen und geplanten Vorhaben des ablaufenden und des vor uns liegenden neuen Jahres bleibt aber für mich am Wichtigsten, achtsam mit den Menschen um uns herum umzugehen. Nutzen wir die Tage zwischen den Jahren, um uns Zeit für Besinnung und Erholung von unserem Wirken zu nehmen, aber auch Zeit gemeinsam mit unsen Verwandten, Freunden, Nachbarn und „Nächsten“ zu verbringen, um Denen Kraft und Hilfe zu bieten, die ihrer durch Alter, Krankheit oder aus anderen Gründen bedürfen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und uns allen frohe Festtage, eine gute Zeit des Innehaltens und einen erfolgreichen Start in das neue Jahr 2023.
Ihr
Fabian von Berg
Bürgermeister