Wasserverband Peine: Harzwasser für Oedelum und Wöhle kommt noch im Januar
Vor Weihnachten hatte es leider nicht mehr ganz geklappt, doch nun sind die letzten Meter Rohrleitungen sicher in die Erde eingepasst. „Wir haben den warmen Winter genutzt und gleich im neuen Jahr weiter Volldampf gegeben. So können wir die Umstellung auf Harzwasser in unserem mittleren Versorgungsgebiet bis Ende des Monats abschließen“, sagt Geschäftsführer Olaf Schröder vom Wasserverband Peine. Dann fließt weiches Trinkwasser in weiteren 38 Ortschaften - darunter auch Oedelum und Wöhle in der Gemeinde Schellerten - aus dem Hahn. Nach kurzer Mischungsphase wird sich der neue Härtegrad „weich“ einpendeln. Haushaltsmittel sollten entsprechend dosiert werden.
Umbindung in der 4. Kalenderwoche
Die Druckproben der neuen Leitungen sind bestanden. Jetzt werden noch Druckminderer eingebaut, die Leitungen gespült und Hygienetests durchgeführt. „Nach diesen Arbeiten können wir grünes Licht geben, die Verbindung zum bestehenden Leitungsnetz herzustellen. Das wird nach jetzigen Planungen ab Mitte der 4. Kalenderwoche möglich sein“, blickt Ingenieur Schröder voraus. Über den neuen Behälter bei Berel werden dann bis zu fünf Millionen Kubikmeter pro Jahr ins Trinkwassernetz eingespeist. Er dient dazu, genügend Menge für die Verbrauchsspitzen vorzuhalten.
Andere Zusammensetzung, andere Eigenschaften – auch beim Geschmack
Das Trinkwasser, das aus größtenteils aus der Granetalsperre stammt, weist eine andere natürliche Zusammensetzung auf. Von dieser natürlichen Beschaffenheit hängen zentrale Eigenschaften des kühlen Nasses ab. „Das Harzwasser schmeckt auch anders, weil es weniger Calciumcarbonat enthält“, sagt Ingenieur Dierk Langer, Teamleiter Betrieb Trinkwasser in Peine. Hartes Wasser ziehen die meisten Menschen pur genossen deshalb vor, manche Teetrinker favorisierten hingegen weiches Wasser. „Das ist und bleibt Geschmackssache – qualitativ sind beide gut. Das überwacht die strenge Trinkwasserverordnung.“
Gleichzeitig verhalte sich das weiche Wasser im Rohr etwas reaktiver, erklärt der Ingenieur. Deshalb dosiere der Wasserverband im Rahmen der Umstellungsphase eine geringe Menge Phosphatlösung dazu. Das Phosphat legt sich dabei quasi als Schutzschicht ans Rohr an und verhindert, dass sich natürliche Ablagerungen wie Eisen lösen, die zu braunem Wasser führen könnten. „Phosphat ist ein natürliches Element, das wir täglich mit der Nahrung zu uns nehmen“, so Langer. Diese geringe Zudosierung erfolgt nach den strengen Vorgaben der Trinkwasserverordnung und ist gesundheitlich unbedenklich – sie ist eng mit den zuständigen Gesundheitsämtern abgestimmt.
Härtegrad ändert sich – aus „hart“ wird „weich“ – evtl. Dosierungsänderungen beachten
Für die meisten Haushalte ist der Härtegrad des Trinkwassers besonders interessant. Er gibt an, wie viel Calciumkarbonat pro Liter gelöst ist. Mit der Einspeisung von Harzwasser wechselt er von „hart“ auf „weich“ (0,7 mmol/l oder 3,8 Grad deutscher Härte). Nach einer kurzen Mischungsphase stellt sich der Härtegrad „weich“ ein. Mit dem neuen Härtegrad gehen in der Regel veränderte Dosierungen bei Waschmitteln und anderen Zusatzstoffen einher. „Jeder Nutzer sollte sie entsprechend der Herstellerangaben anpassen.“
Übersicht der Ortschaften, die nun auf Harzwasser umgestellt werden:
- in der Gemeinde Schellerten:
Oedelum, Wöhle
- in der Samtgemeinde Baddeckenstedt:
Burgdorf, Berel, Hohenassel, Nordassel
- in der Gemeinde Hohenhameln:
Bekum, Bierbergen, Equord, Ohlum, Stedum
- in der Gemeinde Ilsede:
alle Ortschaften außer Klein Ilsede
- in der Gemeinde Lahstedt:
alle Ortschaften
- in der Gemeinde Lengede:
Barbecke, Klein Lafferde, Lengede, Woltwiesche
- in der Gemeinde Söhlde:
alle Ortschaften (auch in der Kernstadt – hier ist Purena der zuständige Versorger)
- für die Stadt Peine:
Berkum, Rosenthal, Hofschwicheldt, Schwicheldt