Die hohe Krippenquote kostet - Gemeinde Schellerten investiert 160.000 Euro mehr in Kinderbetreuung
Zusätzlich 160.000 Euro wird die Gemeinde für die Einrichtung neuer Krippengruppen mit einer dritten Betreuungskraft in Garmissen und Dingelbe sowie für die erweiterten Öffnungszeiten in den Kindergärten allein in diesem Jahr aufwenden, berichtete die für die Kindertagesstätten zuständige Fachdienstleiterin Sigrid Pape-Meyer.
Gemeindebürgermeister Axel Witte ergänzte, dass der gute Standard in allen Schellerter Einrichtungen fachlich und auch sachlich gerechtfertigt sei: „Die Nachfrage der Eltern ist vorhanden.“ Der Bund fordere eine Quote von 39 Prozent an Kindertagesstättenplätzen für unter Dreijährige. Dies betrifft in der Gemeinde Schellerten derzeit 159 Kinder dieser Altersgruppe, für die mindestens 62 Plätze vorzuhalten wären.
Mit 45 Krippenplätzen und 24 Tagespflegeplätzen biete die Gemeinde Schellerten derzeit sogar 43 Prozent als Deckungsquote. Unter Berücksichtigung der altersübergreifenden Gruppen seien sogar 51 Prozent möglich, freute sich Witte.
Das habe allerdings seinen Preis. So habe sich der Gemeindeanteil an den Kosten für die Kindertageseinrichtungen seit 2011 von 390.000 Euro auf derzeit fast 700.000 Euro jährlichem Zuschussbedarf annähernd verdoppelt. Hier sei seitens des Landkreises, der für diese Aufgabe eigentlich zuständig sei, dringend eine Nachbesserung bezüglich der Kostenbeteiligung notwendig.
Einstimmig sprach sich der Ausschuss dafür aus, dass die 160.000 Euro Mehrkosten im Entwurf des Nachtragshaushalts 2013 veranschlagt werden sollten. Insgesamt sind in der Gemeinde Schellerten derzeit 221 Kinder in den fünf Kindertagesstätten untergebracht, davon entfallen 135 auf Ganztagsplätze, 78 auf Vormittagsplätze und acht auf integrative Plätze in der Garmissener Einrichtung. Hinzu kommen gemeindeweit 45 Krippen- und 40 Hortplätze sowie zwölf Plätze in altersgemischten Gruppen.
Die Gemeinde Schellerten kann zufrieden sein: Der Versorgungsgrad laut Gesetz liegt damit in den kommenden Jahren immer über 100 Prozent.
(geänderter) Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors (Hans-Theo Wiechens/Hildesheimer Allgemeine Zeitung)
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