Die Dorfstraße soll trocken bleiben - Gemeinde Schellerten stellt Sanierungskonzept für Regenwasserkanal vor
Der Regenwasserkanal in der Schellerter Dorfstraße soll auf einer Länge von 700 Metern mit einem finanziellen Aufwand von 443 000 Euro in offener Bauweise erneuert und im südlichen Bereich in geschlossener Bauweise für rund 25 000 Euro unterirdisch saniert werden. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Kanals mit einer Kamera in den vergangenen Monaten.
Das Sanierungskonzept der geplanten Maßnahmen stellte Jens Bühmann vom Ingenieurbüro Pabsch & Partner in der Sitzung des Bauausschusses der Gemeinde Schellerten vor. Rund 15 Anwohner kamen auch, weil sie in der Vergangenheit Wasser auf ihren Grundstücken und ihren Häusern hatten.
Bürgermeister Axel Witte stellte fest, dass die Gemeinde sich darum kümmere. Nunmehr liege das Ergebnis der Untersuchungen vor und es solle schnellstmöglich umgesetzt werden. Der Gemeinderat habe dafür die erforderlichen Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt. Leitziel der Planung, sagte Bühmann, sei es, das Flutwasser zu reduzieren.
Inzwischen habe die Gemeinde mehrere Maßnahmen im nördlichen Bereich der Bundesstraße 1 mit einem Kostenaufwand von 120.000 Euro umgesetzt. Dort sei der Vorflutgraben geräumt, ein neuer Bypassgraben und ein größerer Regenwassergraben gebaut worden. Auch der Düker unter der Bundesstraße sei im Zuge der Ausbaumaßnahmen entsprechend umgebaut und vergrößert worden.
Die optische Inspektion und hydraulische Berechnung des Regenwasserkanals in der Dorfstraße habe ergeben, dass ein dringender Sanierungsbedarf gegeben ist. Auch sei der alte Kanal wegen der geringen Überbauung auf Dauer nicht mehr standsicher, führte Bühmann aus.
Geplant sei, den Kanal von der B 1 bis zur Kreuzung Laaseweg/Lange Straße durch einen neuen und größeren Kanal zu ersetzen. Gleichzeitig werde dadurch eine Erhöhung der Durchflussleistung erreicht. Weitere Maßnahmen seien die Überprüfungen der Straßeneinläufe und die ordnungsgemäßen Grundstücksentwässerungen mit den Hofeinfahrten, Zufahrten und Fallrohren. Nur so könne auch die Verbesserung des Oberflächenabflusses im Straßenraum erreicht werden.
In der anschließenden Diskussion wurde angeregt, die Dorfstraße nach dem Bau des Kanals ordnungsgemäß auszubauen. Dadurch könne man sicher auch Geld sparen, da die Straße nicht ausgeflickt zu werden brauche. Fachbereichsleiter Andreas Diehl sagte, dass die Chance bestehe, dafür Bundesmittel zu bekommen. Ein solches Vorhaben sei mit 320.000 Euro kalkuliert worden. Bei einer gleichzeitigen Umsetzung beider Maßnahmen könne man rund 110.000 Euro Kosten sparen.
Die Verwaltung habe bereits Gespräche wegen der Förderung aufgenommen. Voraussetzung sei jedoch, so Diehl, dass mit der Maßnahme insgesamt vorher nicht begonnen werden dürfe. Ziel sei es deshalb, fügte Witte hinzu, den Kanal im Herbst und den Ausbau der Straße im Frühjahr 2014 umzusetzen. Darüber müsse jedoch der Rat entscheiden. Ausbaukosten für die Anlieger fielen dabei nicht an.
(geänderter) Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors (Hans-Theo Wiechens/Hildesheimer Allgemeine Zeitung)