Axel Witte: »Rolf Müller hat immer mit Herzblut und Tatkraft im Ort Wendhausen gewirkt«
Mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande hat Landrat Reiner Wegner den 85-jährigen Rolf Müller aus Wendhausen für sein ehrenamtliches Engagement im Rahmen einer Feierstunde ausgezeichnet. In seiner Laudatio ging Wegner auf die herausragenden Verdienste von Müller ein, der 1928 in Hildesheim geboren wurde. Nach einer Maurerlehre studierte Rolf Müller an der staatlichen Bauingenieurschule in Hildesheim. In den 70er Jahren wechselte er von einer Baufirma ins Hochbauamt der Stadt Hildesheim, wo der Diplom-Ingenieur bis zur Rente arbeitete.
1960 zog Müller mit Ehefrau Irma in deren Elternhaus nach Wendhausen, wo er fast 40 Jahre im sozialen Bereich ehrenamtlich wirkte. Seit 1978 ist Rolf Müller Mitglied im örtlichen DRK, war von 1981 bis 2009 dessen Vorsitzender. Ihm lag besonders das Wohl der älteren Dorfbewohner am Herzen. So sorgte er für regelmäßige Treffen der Senioren, organisierte Tages- oder Mehrtagesfahrten, Grillnachmittage, Erste-Hilfe-Kurse und organisierte über Jahrzehnte Vortragsveranstaltungen und das Blutspenden im Ort. Außerdem gründete Müller eine Seniorengymnastikgruppe mit rund 30 Teilnehmern.
Auch im Sportverein war Müller immer am Ball. So plante und errichtete er 1973 mit Hilfe vieler Dorfbewohner einen Ballfangzaun am Sportplatz. Im gleichen Jahr plante er den Bau der Sporthalle mit Dorfgemeinschaftshaus und Feuerwehrhaus. Die Sporthalle wurde nach dreijähriger Bauzeit und 4500 ehreamtlichen Arbeitsstunden vieler Dorfbewohner eingeweiht.
In der Singgemeinschaft engagierte sich Rolf Müller nicht nur als aktiver Sänger, sondern war von 1989 bis 1996 ebenfalls Vorsitzender. Von 1984 bis 1994 leitete er die örtliche Kinderschwimmgruppe. In den Jahren 1989 bis 1991 plante und baute er mit Unterstützung der Dorfgemeinschaft noch eine große Grillhütte am Sportplatz sowie ein Trainingsfeld. Außerdem errichtete er im Jahr 2001 im Ort Bekanntmachungskästen für die Vereine und Verbände.
Kommunalpolitisch war der SPD-Mann von 1970 bis 1974 im Rat der damals noch selbständigen Gemeinde Wendhausen und danach von 1974 bis 1988 im Ortsrat Wendhausen aktiv.
Schellertens Bürgermeister Axel Witte, der den Geehrten seit seiner Kinderzeit kennt, nannte Müller den "Motor des Dorflebens", der mit Herzblut und Tatkraft die Fäden und Pläne geknüpft habe. „Ich frage mich manchmal, was jemanden antreibt, so etwas über Jahrzehnte für einen Ort alles zu leisten“, bemerkte Witte und stellte gleichzeitig fest, dass Rolf Müller von einem vorbildlichen Verantwortungsgefühl für die Gesellschaft und die von ihm erkannte Notwendigkeit, für nachfolgende Generationen Einrichtungen und Werte zu schaffen geprägt sei.
Glückwünsche und Geschenke gab es danach auch vom Präsidiumsvorsitzenden des DRK-Kreisverbandes Hildesheim-Marienburg, Karsten Wolf, vom Ortsbürgermeister Carsten Schierbaum sowie den Vorsitzenden aller örtlichen Vereine und Verbände. Der Geehrte bemerkte mit immer noch glasklarer und durchdringenden Stimme, dass diese Ehrung im Grunde auch viele andere Dorfbewohner verdient hätten. „Was wir alle geleistet haben, ist ja hinreichend bekannt. Die Arbeit ist nicht umsonst gewesen und hat sich gelohnt“, bekräftigte Müller. Er könne nur hoffen, dass die nachfolgenden Generationen die Gebäude, Dorfgemeinschaftsräume und Anlagen auch entsprechend pflegen und mit Leben erfüllen.
Nicht ohne Grund hatte die Vorsitzende des DRK-Ortsvereins, Martina Wüstefeld, den Ehrensort in „seine“ Sporthalle gelegt, wo anschließend die Hauptversammlung des Ortsvereins stattfand. Einen besonderen Dank richtete der immer noch agile Müller abschließend an die langjährige Ortsbürgermeisterin Inge Peine, die seines Wissens, so Müller, wohl die Initiative für diese Ehrung ergriffen habe.
(geänderter) Abdruck und Fotos mit freundlicher Genehmigung des Autors (Hans-Theo Wiechens/Hildesheimer Allgemeine Zeitung)