Künftig doppelte Schlagkraft am Rettungsstützpunkt in Schellerten
Es ist zwar zunächst nur ein Stück Papier – aber für die Menschen in den Orten und Gemeinden rund um Schellerten bedeutet es in Zukunft doppelte Sicherheit, wenn es um Leben und Tod geht. Die Gemeinde Schellerten baut eine zweite Unterstellbox für ein Rettungsfahrzeug, um künftig die Einsatzfähigkeit zu erhöhen.
Mieter ist dort im Auftrag des Landkreises Hildesheim das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das die Rettungswache bislang schon mit einem Team und einem Rettungswagen rund um die Uhr besetzt hält. Doch das sei für die Zukunft betrachtet nicht mehr ausreichend, hat der Landkreis Hildesheim entschieden. Ein zweiter Einsatzwagen sei nötig, um ausreichende Sicherheit zu gewährleisten.
Geschuldet ist das wohl auch der Entwicklung, dass immer mehr ältere Menschen länger leben – natürlich auch auf dem Lande. „Wir haben hier außerdem ein neues Altenheim“, sagt Schellertens Bürgermeister Axel Witte, der die Investition der Gemeinde auch als Standortfaktor begrüßt.
2005 ist der Rettungsstützpunkt von Söhlde nach Schellerten verlegt worden, um den Einsatzradius zu verbessern. Das war das Ergebnis eines Gutachtens gewesen, sagt Witte: „Schellerten lag immer etwas weit ab vom Schuss.“
Grundlage ist die maximale Einsatzzeit von 15 Minuten zwischen Alarmierung und Ankunft vor Ort. „Schellerten liegt mitten im östlichen Landkreis, es bietet sich nahezu als Standort an“, sagt Witte.
Keine Frage also für ihn, ein zweites Fahrzeug in seiner Gemeinde zu platzieren. Über eine Miete in Höhe von rund 25.000 Euro pro Jahr würde sich die Investition für die Gemeinde in 25 bis 30 Jahren amortisieren. Falls das DRK sich als Rettungsdienst mit Auslaufen seines um fünf Jahre verlängerten Vertrages aus der Gemeinde zurückziehen wolle, sei der Landkreis als Bürge in der Pflicht, die Zahlungen weiter zuleisten. Doch darüber macht sich Witte keine Sorgen: „Es ist Aufgabe des Landkreises, den Rettungsdienst sicherzustellen.“
Das Geld für den Bau sei vom Rat schon bewilligt und im Haushalt vorgesehen. Stimmt der Kreistag zu, kann es gleich losgehen. „Wir haben schon 2005 die rechtlichen Möglichkeiten dafür geschaffen, von uns aus kann der Architekt gleich loslegen, wenn der Landkreis grünes Licht gibt.“ Möglichst noch in diesem Jahr, hofft der Bürgermeister: „Die Baugenehmigung liegt bereits vor.“
Zwar stehe schon ein zweites Fahrzeug auf einem Parkplatz am Rathaus bereit, doch sei das eben nicht „wintersicher“ genug. Über eine Stromversorgung aus dem Rathaus würde es bei kalten Außentemperaturen innen gewärmt. Aber die provisorische Lösung reiche eben nicht aus. Das Rettungsteam brauche ebenso arbeitsfähige Innentemperaturen in dem Wagen wie auch die Einrichtungsgegenstände selbst. Und nicht zuletzt die vorrätigen Medikamente: „Die dürfen keinen Frost abbekommen.“
Ein Vertrag mit dem Landkreis über die Rettungswache Schellerten bestehe bereits, der müsse nun nur noch den neuen Bedingungen angepasst werden, sagt Witte.
(geänderter) Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors (Norbert Mierzowsky/Hildesheimer Allgemeine Zeitung)
Bild: Nach dem Willen des Landkreises Hildesheim und der Gemeinde Schellerten soll der Rettungswache am Schellerter Rathaus demnächst eine zweite Fahrzeugbox für einen DRK-Einsatzwagen bereitstehen. (Foto: Lindinger/Gemeinde Schellerten)