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Sie haben Bock auf einen guten Job - Gewerbeschau und Ausbildungsbörse locken Besucher an

Mehr als 1700 Besucher lockte die Berufs- und Gewerbeschau in die Richard-von-Weizsäcker-Schule nach Ottbergen
Mehr als 1700 Besucher lockte die Berufs- und Gewerbeschau in die Richard-von-Weizsäcker-Schule nach Ottbergen
(Schellerten/ara) Diese Messe ist alles andere als ein Langeweiler. Mehr als 1700 Besucher lockte die Berufs- und Gewerbeschau nach Ottbergen. 46 Firmen und Behörden präsentierten sich in der Richard-von-Weizsäcker-Schule und warben um Praktikanten und Lehrlinge.  

Ob Gießerei, Feuerwehr, Bundeswehr, Bank, Polizei oder Friseurgeschäft – die Palette war groß. Viele Schüler nutzten die Chance, sich über Berufe zu informieren. Für manche war bereits die Ausbildungsbörse 2011 ein Sprungbrett in den Job. „Wir haben letztes Jahr zwei Azubis gewonnen“, berichtet Jörg Gustke, Ausbilder bei der KSM Gießerei in Hildesheim – ein Unternehmen, das pro Jahr 53 Lehrstellen anbietet.

Modellbau- oder Werkzeugmechaniker, Berufe wie diese waren lange Jahre reine Männerdomänen. Die Zeiten sind vorbei – jedenfalls in Ottbergen. „Ein Bürojob wäre nichts für mich. Auch wenn das Kraftaufwand bedeutet, kann ich mir schon vorstellen, Installateurin zu werden“, sagt Nele Feierabend. Die 16-Jährige aus Kemme stemmt einen Bohrer – und scheint tatsächlich brennend interessiert, irgendwann ein Badezimmer an Wasserleitungen anzuschließen. Genau darauf setzt der Ottbergener Ortsbürgermeister Jörg Bokelmann, selbst seit vielen Jahren Installateur. Im weißen T-Shirt mit der Aufschrift „Pimp Deine Zukunft“ (Motz’ deine Zukunft auf) wirbt er auf der Bühne der Ausbildungsbörse für sein Metier. So etwa könne eine Lehre als Installateur später in ein Ingenieursstudium münden, sagt Bokelmann.

Doch nicht nur Handwerksberufe wecken die Neugier der Schüler. Auch die anderen Unternehmen auf der Gewerbeschau verstehen es mit praktischen Präsentationen auf sich aufmerksam zu machen: zum Beispiel Andrea Fricke. Die Friseurin aus Ottbergen schneidet heute umsonst die Haare – und legt auch noch mit Wattepads, Pinsel und Schminktöpfchen Hand an. „Ich mache hier ein Alltags-Make-up“, sagt die Schönheitsexpertin während sie die Schülerin Johanna Schwarzer schminkt. Da ein bisschen braun, dort ein bisschen gold – und schon kommt die Augenpartie zur Geltung. „Karamelltöne sind in dieser Saison angesagt“, doziert die Friseurin. „Solch ein Make-up inklusive Frisur dauert 45 Minuten.“ Und schon strahlt das Gesicht wie das der Models im Hochglanzmagazin.

Klar, dass viele junge Frauen diesen Job interessant finden. Nicht aber die Jungs von der Richard-von-Weizsäcker-Schule. „Die haben Angst, uncool zu sein“, sagt Lehrerin Melanie Spiller, die die Gewerbeschau mitorganisiert hat.

„Aber vielleicht schaffen wir es hier ja, klassische Frauen- oder Männerberufe weiter zu öffnen“, hofft die Pädagogin. Schulleiterin UlrikeStengert-Schaumburg verfolgt ebenfalls das rege Treiben auf dem Schulgelände. „Im Gegensatz zumvergangenen Jahr haben wir diesmal die Balance zwischen Gewerbeschau und Ausbildungsbörse geschafft.“ 2011 lag der Schwerpunkt mehr auf der Präsentation der Gewerbe. „Damals war es durchwachsen. Mancher steckte seine Nase in die Klassen – und das war’s dann. Heute aber sind der Platz vor der Schule und auch die Turnhalle einbezogen. Das ist jetzt eine gelungene Sache“, meint Besucher Reinhard Ratay.

Das sehen auch viele Jugendliche so. „Es ist wirklich gut, hier Berufe kennenzulernen“, findet Julia Schulze (16). Heranwachsende wie sie sollen auch nächstes Jahr wieder in Ottbergen die Fühler ausstrecken könne, um Praktika zu ergattern, die die Suche nach demrichtigen Beruf viel leichter machen.

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(geänderter) Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors (Alexander Raths/Hildesheimer Allgemeine Zeitung)

 

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24.04.2012 
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