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Von der Schule direkt in den Beruf

Lehrerin Melanie Spiller kann auf die Unterstützung ihrer Schüler bei der von ihr geplanten Berufs- und Gewerbeschau am 22.April 2012 in der Ottberger Weizsäcker-Oberschule bauen: Lennart Kamil schultert die Pädagogin, neben ihm Sarah Jürgensen und Bedir Mehdiye. Foto: Mierzowsky
Lehrerin Melanie Spiller kann auf die Unterstützung ihrer Schüler bei der von ihr geplanten Berufs- und Gewerbeschau am 22.April 2012 in der Ottberger Weizsäcker-Oberschule bauen: Lennart Kamil schultert die Pädagogin, neben ihm Sarah Jürgensen und Bedir Mehdiye. Foto: Mierzowsky
(Schellerten/sky) Lehrerin Melanie Spiller kann auf die Unterstützung ihrer Schüler bei der von ihr geplanten Berufs- und Gewerbeschau am 22.April 2012 in der Ottberger Weizsäcker-Oberschule bauen: Lennart Kamil schultert die Pädagogin, neben ihm Sarah Jürgensen und Bedir Mehdiye

Am 22. April können Melanie Spiller und ihre Kollegen ernten, was sie an der Richard-von-Weizsäcker-Schule das Jahr über gesät haben: Bei der von ihr organisierten Berufs- undGewerbeschau präsentieren sich nicht nur rund 50 Betriebe aus der Region - für die Neunt- und Zehntklässler ist damit die Tür geöffnet, sich um Ausbildungsplätze und Praktika zu bemühen.

"Wir sind jüngst auf der Didacta für unser vorbildliches Konzept zur berufsbezogenen Ausbildung ausgezeichnet worden", sagt die 33-jährige Lehrerin, die im Bereich Arbeit, Wirtschaft, Technik quasi die klassische Männerdomäne an der Weizsäcker-Schule besetzt hat. Von ihren Kontakten zu heimischen Betrieben kann sie dabei nur profitieren: "Bei der ersten Messe 2011 hatten wir erst rund 30 Stände." Der Erfolg hat sich herumgesprochen, dieses Jahr wird sich die Veranstaltung in und vor der Schule erheblich ausweiten dürfen.

Messeerfahrung bringen dabei bereits die Neuntklässler mit. Nach ihren Praktika schreiben sie nicht nur Berichte, sondern präsentieren ihre ersten Schnupperwochen aus dem Berufsleben bereits für die jüngeren Jahrgänge und natürlich die Eltern im Rahmen einer Praktikumsmesse, erläutert Melanie Spiller. Hinzu kommt das sogenannte Ausbildungsplatz-Matching: Angestoßen durch gemeinsame Projekte mit der Handwerkskammer, können auf diese Weise Schüler nach für sie geeigneten Ausbildungen suchen, umgekehrt aber auch die Betriebe in der Schule schnuppern, wer als Kandidat für eine spätere Stelle infrage kommt, sozusagen der passende Deckel für den Topf.
Außerdem nutzt die Weizsäcker-Schule das Angebot des Berufsbildungszentrums (BBZ), zwei Wochen lang die Anforderungen der auserwählten Traumberufe näher kennenzulernen und sich dabei möglicherweise auch Illusionen abzuschminken, führt Spiller fort und strahlt.

Kein Wunder, denn für sie und ihre Kollegen ist es immer wieder auch ein persönlicher Erfolg, wenn sie hören, wie sich wieder einer ihrer Schüler am Ende der Schulzeit erfolgreich um einen Ausbildungsplatz beworben hat.

Mit der Berufs- und Gewerbeschau in der Schule schließt sich dann gewissermaßen der Kreis. 130 Schüler sind an den Vorbereitungen beteiligt, bauen mit auf, verteilen vorher die Flyer und unterstützen die Aussteller an ihren Ständen. "Wir haben eine Win-Win-Situation", sagt Spiller. Die Gewerbetreibenden und Firmen haben die Chance, ihre Dienstleistungen anzubieten. Auf der anderen Seite müssen sie den Schülern präsentieren, was sich hinter dem jeweiligen Beruf verbirgt, sei es im technischen oder kaufmännischen Bereich, in der Schönheitsbranche, bei Rechtsanwälten oder in großen Betrieben wie KSM, der EVI oder der Sparkasse.

Dass sie solche Messen auch im Landkreis besuchen, hat seinen Grund, sagt Melanie Spiller: "Der Auszubildendenmarkt ist für viele bereits eine wichtige Gelegenheit, um sich die geeigneten Schüler zu sichern." Abgerundet wird das Programm durch Talkshow-Beiträge zu jeder vollen Stunde rund ums Thema Berufe.

Auch die Agentur für Arbeit, die Gemeindeverwaltung oder das DRK sind mit Ständen vertreten. Im Vorfeld haben Schüler für jeden Stand auch Berufssteckbriefe entwickelt: "Besonders für die Jüngeren ist es wichtig, die oft trockene Sprache der Beschreibungen in die Schülersprache zu übersetzen."

Der Eintritt zur Messe ist frei, finanziert wird sie zum einen über die Standspenden der Aussteller und Einnahmen aus der Gastronomie sowie einer Tombola.

"Es ist immer ein großer Aufwand und ein finanzielles Unterfangen, aber allein mit Blick auf die Schüler lohnt sich die Anstrengung", sagt Melanie Spiller. Aus den Erfahrungen 2011 hätten alle dazu gelernt. Die Gewerbeschau findet am Sonntag, 22. April von 11 bis 17 Uhr statt.

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(geänderter) Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors (Norbert Mierzowsky/Hildesheimer Allgemeine Zeitung)

 

12.03.2012 
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