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Schnellladesäule an der Sporthalle in Schellerten liefert Strom für Elektroautos

Übergabe der Elektro-Schnellladesäule an der Sporthalle in Schellerten
Übergabe der Elektro-Schnellladesäule an der Sporthalle in Schellerten
(Schellerten) Die Elektro-Schnellladesäule an der Sporthalle in Schellerten wurde durch den Geschäftsführer der Netzgesellschaft Hildesheimer Land, Norbert Siegel, ihrer Bestimmung übergeben. Die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden des kommunalen Gemeinschaftsunternehmens sowie des Minderheitsgesellschafters Avacon freuen sich über insgesamt acht Ladesäulen, die in den nächsten Tagen in den Gemeinden Algermissen, Giesen, Harsum, Nordstemmen, Schellerten, Söhlde und der Stadt Bockenem ihren Betrieb aufnehmen werden. 

Die Netzgesellschaft Hildesheimer Land (NHL) lässt derzeit durch Avacon acht Schnellladesäulen für Elektrofahrzeuge installieren. In jeder der acht Kommunen, welche die NHL tragen, wird eine Lademöglichkeit errichtet. Das Angebot an Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge verbessert sich dadurch in diesem Gebiet deutlich. Die erste dieser Schnellladesäulen wurde jetzt in Schellerten an der Sporthalle in der Rathausstraße im Beisein zahlreicher kommunaler Vertreter offiziell in Betrieb genommen.

Die sieben weiteren Säulen sind bereits weitgehend montiert und an das Stromnetz angeschlossen. In den nächsten Tagen und Wochen werden sie mit der erforderlichen Bedienungssoftware ausgestattet und aktiviert. Sie befinden sich in Algermissen (am Rathaus in der Markstraße), Bockenem (am EDEKA-Markt am Lappenberg), Giesen (an der Sporthalle in der Emmerker Straße), Harsum (am Bahnhof am Parkplatz Hinter der Bahn), Holle (am Rathaus an der Ecke Marktstraße/Am Thie), Nordstemmen (am Rathaus an der Ecke Marktplatz/Rathausstraße) und in Söhlde (am Rathaus an der Bürgermeister-Burgdorf-Straße).

Die genannten acht Kommunen haben sich vor einigen Jahren zur Energieversorgung Hildesheimer Land (E-Hi-Land) zusammengeschlossen, die 51 Prozent der Gesellschafteranteile der Netzgesellschaft Hildesheimer Land hält. Die übrigen 49 Prozent hält Avacon. Die NHL ist in ihrem Gebiet Eigentümerin der Strom- und Gasnetze. In der Funktion des Netzbetreibers ist Avacon als Aufragnehmer für alle technischen und energiewirtschaftlichen Belange des NHL-Netzes zuständig.

Axel Witte, Bürgermeister von Schellerten und zugleich Verwaltungsratsvorsitzender der Energieversorgung Hildesheimer Land, freute sich, dass der Startschuss für die Ausstattung der NHL-Mitgliedskommunen in Schellerten erfolgte: „Mit unserer gemeinsamen Aktion bringen wir die Ladeinfrastruktur gerade in den vorwiegend ländlich geprägten Teilen des Landkreises Hildesheim deutlich voran. Und das sowohl hinsichtlich Zahl der zusätzlichen Ladeangebote wie auch deren Leistungsfähigkeit, die sehr kurze Ladezeiten erlauben wird.“

Während die meisten der bislang in Deutschland installierten öffentlichen Säulen Ladeleistungen von etwa 20 Kilowatt (kW) bieten (sogenanntes Normalladen), lässt die NHL bereits die nächsthöhere Leistungsklasse, errichten. Diese macht das sogenannte Schnellladen möglich, was zu deutlicher Zeitersparnis führt.

Die von der Avacon für die NHL verbauten Stromtankstellen bieten eine Ladeleistung von einmal 50 kW Gleichstrom und einmal 43 kW Wechselstrom, die gleichzeitig abgegeben werden können. Die 43 kW gibt es an einem Typ-2-Stecker, die 50 kW an einem CCS- und einem CHAdeMO-Stecker. Damit sind alle gängigen in E-Fahrzeugen verbauten Steckersysteme abgedeckt. Von den beiden Gleichstrom-Steckern kann jedoch wegen der großen Leistungsaufnahme stets nur einer zur Zeit betrieben werden. Die Ladesäule bietet daher zwar drei Steckverbindungen, ist allerdings technisch auf maximal einen Schnelllade- und einen Normalladevorgang gleichzeitig ausgelegt.

Das Konzept für die Stromtankstellen sieht vor, dass die NHL Eigentümer und das Unternehmen Charge.ON Betreiber der Ladesäulen ist. Charge.ON gehört zum E.ON-Konzern und hat für die Ladesäulen einen Ökostromliefervertrag abgeschlossen. Die Nutzer tanken also klimaverträglichen grünen Strom. Für eine Probephase, in der der stabile Betrieb der Ladesäulen getestet wird, ist das Laden an den Säulen zunächst kostenlos. Die jeweils zwei Parkplätze an den Säulen stellen die Kommunen dauerhaft kostenfrei zur Verfügung. Sie sind ausschließlich dem Laden von E-Fahrzeugen vorbehalten. 

 „Als Stromnetzgesellschaft wollen wir mithelfen, dass auch die entsprechenden Lademöglichkeiten vorhanden sind, wenn Elektromobilität den Durchbruch schafft“, sagte Klaus Huchthausen, Bürgermeister von Holle und Vorstandsmitglied der Energieversorgung Hildesheimer Land. „Wir erwarten, dass Elektroautos in den nächsten Jahren zunehmend aus der Nische fahren, in der sie sich derzeit noch befinden. Dann wird eine große Zahl zusätzlicher öffentlich zugänglicher Lademöglichkeiten benötigt. Hierzu wollen die in der NHL zusammengeschlossenen Kommunen einen Beitrag leisten und so Elektromobilität im Hildesheimer Land weiter voranbringen.“

Andreas Lücke, Bürgermeister von Giesen und ebenfalls Vorstandsmitglied der E-Hi-Land, ergänzte: „Elektromobilität muss man vorleben. Nur so kann es gelingen, die Menschen zu erreichen und hoffentlich auch zu begeistern. Denn E-Mobilität bietet viele neue Chancen, insbesondere für den Klimaschutz. Im Rahmen eines Pilotprojekts setzen die NHL-Kommunen daher selbst auch E-Fahrzeuge in ihren Fuhrparks ein. Die bisherigen Erfahrungen sind gut, so dass wir deren Anteil langfristig ausbauen wollen.“

Beim Aufbau der acht Ladesäulen nutzt die NHL ein Förderprogramm des Bundes zum Ausbau der Elektromobilität. In diesem Rahmen können private Investoren, Städte und Gemeinden Förderanträge für die Errichtung von Ladesäulen stellen. Ziel der Bundesregierung ist der Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur mit deutschlandweit 15.000 zusätzlichen Ladesäulen. Voraussetzung für die Förderung ist unter anderem, dass die Ladesäulen öffentlich zugänglich sind und mit Strom aus Erneuerbaren Energien beliefert werden. Vom gesamten Investitionsvolumen des NHL-Projekts von 305.000 Euro konnten so rund 120.000 Euro über Fördermittel finanziert werden.

Die Beantragung der Zuschüsse im Namen der Netzgesellschaft hatte Avacon übernommen. Das Unternehmen betreibt eigene Ladesäulen, ist aber - wie im Fall der NHL - auch als Dienstleister für andere tätig. Hierzu hat Avacon ein komplettes Servicepaket mit verschiedenen Ladesäulen-Modellen und ergänzenden Services entwickelt. Dieses umfasst neben Errichtung, Netzanschluss und Montage der Ladesäule auch den technischen Betrieb inclusive Abrechnung und Störungsbeseitigung. Bei der Entwicklung und Umsetzung dieser Ladelösungen arbeitet Avacon eng mit Charge.ON zusammen. In dieser Gesellschaft hat der E.ON-Konzern unter dem Markennamen E.ON Drive seine gesamte E-Mobilitäts-Kompetenz gebündelt.

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Foto: Lindinger/Gemeinde Schellerten

27.04.2018 
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