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Auf die Plätze, fertig, spielen!

Freigabe des neuen Spielplatzes in der Turmstraße, Ortschaft Bettmar am 22.07.2015 Foto (c) Andrea Hempen, HAZ
Freigabe des neuen Spielplatzes in der Turmstraße, Ortschaft Bettmar am 22.07.2015 Foto (c) Andrea Hempen, HAZ
(Schellerten/am) Es hat seine Zeit gedauert, doch nun ist sie fertig: Bettmars neue Dorfmitte. Der Spielplatz und die Boulebahn sind das Tüpfelchen auf dem „i“ und das haben die Bettmarer zum Ferienbeginn gefeiert.

Traditionell wird der Teil des Dorfes in der Turmstraße besonders von Kindern bevölkert. Im Schatten von St. Katharina steht die alte Dorf-Grundschule. Doch seit den 70er Jahren lernen in dem Gebäude keine Kinder mehr. Nachdem die Schule geschlossen wurde, zog die Feuerwehr ein. Die ist dort immer noch beheimatet, wie auch der Musikverein und die Ortsheimatpflege, doch was den Bettmarern weiterhin fehlte, war eine richtige Ortsmitte. „Das war nichts Halbes und nichts Ganzes“, sagt Ortsbürgermeister Christoph Aue. Knapp zehn Jahre lang beschäftigte das Thema den Bettmarer Ortsrat.

In diesen Jahren ist allerhand geschehen. Nach der Renovierung des Feuerwehrhauses 2005 kamen 2007 die Aushangkästen an ihren Platz, 2009 wurde das Süddach der alten Schule mit Solarelementen bestückt und eine Solargesellschaft gegründet, 2010 zog der Maibaum von der Sporthalle in die Ortsmitte um, und 2013 tat sich endlich etwas an der Bushaltestellen-Situation in der Turmstraße. Und das hing schon mit dem Spielplatzgelände in der Turmstraße zusammen, wie Aue erklärt.

Rechter Hand vom Spielplatzgelände stand ein Abrisshaus, linker Hand ein leeres Grundstück. Letzteres verkaufte die Gemeinde Schellerten an eine junge Familie, der Eigentümer des Abbruchhauses riss das Gebäude ab, bekam dafür einen Streifen vom Spielplatzgelände dazu und verzichtete im Gegenzug auf ein Stück Land an der Bushaltestelle. Dank dieser Kettenreaktion konnte ein Buswartehäuschen so versetzt werden, dass der Fußweg nun davor Platz hat.

Zum Abschluss der Umgestaltung galt es, den Spielplatz neu zu bestücken. Da sollten die jungen Bettmarer natürlich ein Wörtchen mitreden. Sie gaben ihre Wunschlisten ab. „Ganz oben auf der Liste stand neben der Schaukel eine Wackelbrücke“, erzählt Aue. Doch leider habe die Brücke nicht in den Etat gepasst. Neben zwei normalen Schaukeln ist am verzinkten Gestell auch eine Vogelnestschaukel befestigt. „Die Geräte für Spielplätze müssen den Anforderungen gewachsen sein“, so Stefan Lindinger, Vertreter des Schellerter Bürgermeisters. Deshalb seien sie auch recht teuer. Belastbar sind die Geräte – das stellten am Eröffnungsabend gleich sieben Kinder in der Vogelnestschaukel unter Beweis. Wenn wieder Geld in der Ortsratskasse ist, gibt es sicher noch ein paar neue Spielsachen für das 600 Quadratmeter große Gelände. Doch der Ortsrat wollte auf eine Boulebahn für die Erwachsenen nicht verzichten. So bekommt der Platz einen altersübergreifenden Charme. Schon vor der offiziellen Eröffnung war fast jeden Tag etwas auf dem neuen Spielplatz los. Während etwa Jule (7) mit ihrer kleinen Schwester Ina (1) schaukelte, warfen die Eltern Nassrion und Stefan Lambrecht die glänzenden Boulekugeln auf die Bahn. „Das ist toll, denn es stiftet Gemeinschaft“, schwärmt Nassrion Lambrecht.

„Die Kosten von 10 000 Euro für den Spielplatz haben sich Ortsrat, Arbeitsgemeinschaft der Vereine und die Gemeinde Schellerten geteilt“, so Aue. Und wie es aussieht, hat sich die Mühe gelohnt. In der Dorfmitte ist an diesem Abend viel los. Der Musikverein spielt, die Eltern klönen, die Kinder spielen. Aue sieht zufrieden aus. „Das Projekt Dorfmitte ist abgeschlossen“, sagt er. „Erst einmal“, ergänzt seine Frau Marianne mit einem Schmunzeln. „Euch fällt doch bestimmt noch etwas Neues ein.“

(geänderter) Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Autorin (Andrea Hempen/Hildesheimer Allgemeine Zeitung)

 

27.07.2015 
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