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Erdölförderung

Im östlich von Garmissen gelegenen Gebiet rund um Mölme ist Erdöl gefördert worden.


Bereits in den 1880er Jahren entdeckte Hermann Brandes aus Hoheneggelsen in den Niederungen des Auebaches bei Mölme eine Salzflora, die auf ein darunter befindliches Kalisalzlager schließen ließ. Nach damaligem Wissensstand waren die Chancen Erdöl zu finden an den Flanken eines Salzstocks am Größten.

Erste durch den Apotheker Hoyermann aus Hoheneggelsen sowie die United Continental Oil Company veranlasste Erdölbohrungen brachten aber keine ermutigenden Ergebnisse.

Im Jahr 1921 erwarb jedoch die Gewerkschaft Wachtel Bohr- und Schürfrechte von den Grundeigentümern rings um den Mölmer Salzstock und ließ ab 1927 durch die Erdölfirma Gewerkschaft Elwerath Probebohrungen durchführen. Nach sieben Jahren wurde diese zwischen Mölme und Hoheneggelsen tatsächlich fündig. Die Gewerkschaft Elwerath übernahm nun das Erdölfeld Mölme von der Gewerkschaft Wachtel. Im folgenden Jahr richtete sie in Mölme einen Betriebsplatz ein und baute eine Ölleitung zur Bahnstation Steinbrück. Von dort transportieten Züge das Erdöl nach Misburg bei Hannover. 1937 wurde man auch im Feld Adenstedt, 1941 im Feld Feldbergen und 1953 schließlich im Feld Oedelum-Adenstedt fündig.

Die Erdölförderung brachte beachtlichen wirtschaftlichen Aufschwung in die Region, forderte aber auch Opfer. So verunglückte zum Beispiel Wilhelm Warnecke aus Kemme am 8. September 1940 tödlich.

Die Erdölfelder versiegten nach und nach bzw. waren nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben. 1958/59 wurde das Betriebsgelände in Mölme aufgegeben. Heute erinnern noch die ausgedienten Ölpumpen wie in Garmissen an diese Zeit.


Quelle: Karl Schünemann, Erdölfunde in Mölme, in: Horst und Karl Schünemann, Von Mulnehêm bis Mölme - Zeitgeschichte einer Siedlung im Hildesheimer Land, Druckhaus Köhler, Harsum, 2010


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