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08_Oedelum_Geschichte

Das Wappen von Oedelum zeigt auf blauem Grund eine silberne Friedenstaube. Diese erinnert an über ein Jahrhundert andauernde Grenzstreitigkeiten im 18. und 19. Jahrhundert und die Friedenssehnsucht der Menschen nach dem 2. Weltkrieg.
Das Wappen von Oedelum zeigt auf blauem Grund eine silberne Friedenstaube. Diese erinnert an über ein Jahrhundert andauernde Grenzstreitigkeiten im 18. und 19. Jahrhundert und die Friedenssehnsucht der Menschen nach dem 2. Weltkrieg.

Oedelum ist der nördlichste Ort der Einheitsgemeinde Schellerten. Bereits in der Jungsteinzeit siedelten hier Menschen, wie zahlreiche im Dorf gemachte Funde belegen. Als Hildesheims Bischof Berthold 1125 unter anderem sein Patronat an der Kirche „in Odelenheim“ dem Moritzstift vor Hildesheim übertrug, wurde der Ort erstmalig schriftlich erwähnt. Bereits lange zuvor gab vermutlich das „Heim, d.h. [die] Wohnstätte eines Odilo“ der Siedlung ihren Namen.

Durch Schenkungen und Ankäufe gelangte das Kloster Loccum am Steinhuder Meer ab dem Ende des 12. Jahrhunderts nach und nach in Besitz der Oedelumer Feldmark – ein Klosterhof entstand. Die bis dahin im Dorf ansässigen Bauern mussten ihre Höfe aufgeben und sich entweder auf dem Klosterhof verdingen oder den Ort verlassen. Im Jahr 1260 fand das Kloster zudem den örtlichen Pfarrer Heinrich ab. Seither hat Oedelum keinen eigenen Pastor mehr.

Erst als im 16. Jahrhundert – während der Reformation – die Bedeutung des Klosters Loccum sank, zerfiel auch sein Oedelumer Besitz und es siedelten sich hier wieder Bauern an. Asche von Holle, Drost zu Peine, brachte 1572 das Klostergut an sich. Schon zu dieser Zeit gab es zwischen dem damals hildesheimischen Amt Peine und dem damals braunschweigischen Amt Steinbrück Streitereien um die Gerichtsbarkeit in Oedelum. Als sich um 1600 aus dem Klosterhof ein Junkerhof entwickelte, der in Besitz der Familie König (später von König) kam, verlangte auch diese Familie die örtliche Gerichtsbarkeit für sich. Außerdem machte nun auch noch das Domkapitel in Hildesheim Ansprüche geltend; der Streit eskalierte. Im Jahr 1722 zogen die Kontrahenten schließlich eine Grenzlinie mitten durch das Dorf, trotzdem hörten die Auseinandersetzungen lange nicht auf. Sie beschäftigten die Gerichte bis weit ins 18. Jahrhundert. Als Erinnerung an diesen Disput und als Zeichen der Friedenssehnsucht der Menschen ist nach dem 2. Weltkrieg eine silberne Friedenstaube in das Wappen Oedelums aufgenommen worden.

Die Familie von König ließ im 18. Jahrhundert ein Herrenhaus auf dem Junkerhof bauen. Es gehört bis heute zu den markantesten Gebäuden Oedelums. Viele alte Bäume und Überreste von Wassergräben prägen darüber hinaus das Dorfbild. Überragt wird das Ganze von der ev.-luth. Dorfkirche mit ihrem eigenwilligen Turm. In ihr befindet sich eine Kanzel, mit Figuren aus der Zeit um 1600.

Die Gewerkschaft Elverath begann 1931 mit der ersten Erdölbohrung und förderte bis 1958 in Oedelum Erdöl. In jüngster Zeit wird in Oedelum Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Zwischen 1998 und 2018 wurden eine Biogasanlage und vier Windkraftanlagen in der Feldmark in Betrieb genommen.

Im Jahr 1986 feierte das Dorf sein 1000-jähriges Bestehen. Eine auf dem Bürgerplatz stehende Tafel berichtet seitdem von diesem Ereignis. Heute präsentiert sich der Ort als ein ruhiges Dorf mit idyllischen Winkeln und stattlichen Bauernhöfen.

 

Veranstaltungen in Oedelum:



 

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